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Foto: © Pascal Meier

Zürich und zurück

oder: Das Beste aus zwei Welten

5 Stunden, 32 Minuten dauert die Zugfahrt von Salzburg nach Zürich. 7 Stunden 50, wenn man von Wien kommt. Es ist eine lohnende und abwechslungsreiche Reise, auf der man immer wieder gerne den Blick aus dem Fenster schweifen lässt. Und das nun schon seit zehn Jahren. Grund genug, diese grenzüberschreitende Mutter-Tochter-Beziehung einer näheren Betrachtung zu unterziehen. 

Aufbruch

Es gibt Reisen, die bestechen durch ihr Ziel. Und solche, bei denen der Weg als das Ziel ausgegeben wird. Und dann gibt es Reisen, bei denen man nie wirklich ankommt, weil das Ziel nicht stillhält, wie es soll.
Im Jahr 2010 hatten die Eigentümer der Privatinvest Bank AG entschieden, dass das Bankhaus verkauft werden sollte. Zur gleichen Zeit entschied sich die Zürcher Kantonalbank, ihre Reichweite geostrategisch auszudehnen: Ein Tor zu Europa wollte die Bank für sich öffnen. 2010 wurde der Kauf besiegelt und 2011 wurde die Zürcher Kantonalbank Österreich AG offiziell in die Firmenbücher eingetragen. Mit dem finalen Re-Branding hatten die damals 75 Mitarbeiter eine neue Mutter. Heute schreiben beide Erfolgsgeschichte – die Zürcher Kantonalbank Österreich zehn Jahre, die Zürcher Kantonalbank in der Schweiz über 150 Jahre. Ihr Gütesiegel ist wohl ohne Zweifel das AAA-Rating aller drei großen Rating-Agenturen, das sie 2020 als einzige Universalbank der Welt zum wiederholten Male erhalten hat. So eine Mutter wünscht man sich.

Den Namen Zürcher Kantonalbank tragen wir in Österreich mit Stolz. Das Triple-A-Rating der Mutter ist auch eine Auszeichnung für die Tochter, wenn auch eine indirekte. Es steht nicht nur für die Sicherheit der Bank, sondern auch für einen Standard, ein Höchstmaß an Qualität, dem auch wir uns verpflichtet fühlen. Der Name ist ein Qualitätssiegel. Unser Stolz hat aber nicht nur mit der prolongierten Höchstnote der Rating-Agenturen zu tun. Unsere Mutter, die Zürcher Kantonalbank, lebt wunderbare und gesellschaftlich relevante Werte und ist uns als Unternehmen in vielerlei Hinsicht ein Vorbild.

Werte wohlgemerkt, die nicht nur auf Folien und in Broschüren präsent, sondern in der Gesellschaft verankert sind und in der Praxis sichtbar werden. Die Zürcher Kantonalbank versteht sich als die Bank der Zürcher Bürgerinnen und Bürger. Sie gestaltet aktiv das gesellschaftliche Leben mit – ob nun durch soziales Engagement und Sponsoring-Aktivitäten, hoch dotierte Innovationspreise oder durch Initiativen wie dem „Büro Züri“ Coworking-Space inmitten der Innenstadt, der ein inspirierend-dynamisches Arbeitsumfeld für Start-ups, Studierende, Unternehmerinnen und Unternehmer, Kreative und Geschäftsleute aus verschiedensten Branchen bietet. Etwas Handfestes an die Gesellschaft zurückzugeben, ist in den Statuten des Unternehmens festgeschrieben.

Diese Haltung ist Teil unserer DNA und geht über die Gegenwart hinaus. Dass wir in unserem Denken und Tun die nächste Generation vor Augen haben, ist ebenfalls in den Zielvorgaben des Unternehmens verankert. Wir wollen gestalten. Kein Wunder, dass für uns Kunst und Business kein Widerspruch sind. Langjährige Sponsoring-Partnerschaften in den Bereichen Kunst und Kultur, aber auch eigene Initiativen wie die Veranstaltungsreihe Young ART Lounge, eine Vernissage für junge Künstler in den Büroräumlichkeiten in Wien, belegen diese Nähe.

Darüber hinaus gibt es aber noch etwas viel Wichtigeres, das uns prägt und von der Mutter – um im Bild zu bleiben – in die Wiege gelegt wurde: Und das ist die Nähe zum Menschen. Zum ganzen Menschen – nach innen hin zu allen Mitarbeitenden, genauso wie nach außen hin zu unseren Kundinnen und Kunden. Und dieser Wille, über Rollen, Funktionen und Positionen hinaus den ganzen Menschen zu sehen, schlägt im besten Fall als Beziehungsqualität zu Buche. Bei jeder Interaktion, im Arbeitsalltag – und übrigens auch über Staatsgrenzen hinaus. Dass die Schweizer*innen und die Österreicher*innen kulturgeografisch nur durch den Bodensee und kein schroffes Gebirge getrennt sind, tut dem Mutter-Tochter-Verhältnis zusätzlich gut.

Nun sind 150 Jahre für eine Bank ein fast biblisches Alter, das zudem auch an große wirtschaftliche Erfolge geknüpft ist. Ist ein so großes Erbe nicht auch eine Bürde? Nur, wenn man nicht bereit ist, es mit Überzeugung und Selbstbewusstsein anzutreten –meint unser CEO Hermann Wonnebauer: „Was die wirtschaftlichen Erfolge betrifft, muss sich die Zürcher Kantonalbank Österreich AG nicht verstecken. In den letzten zehn Jahren sind wir stark gewachsen, knapp 20 % jedes Jahr. Dieses Wachstum ist der Beleg für die Qualität unserer Arbeit, denn es heißt ja nichts anderes, als dass uns immer mehr Menschen ihr Geld anvertrauen. Auch, weil wir in unserem Geschäft mehr tun, als einfach „nur“ Geld zu vermehren. Wir erhalten finanzielle Sicherheiten, wir sorgen vor für nächste Generationen und wir bauen Zukunftsträume auf. Wenn Kunden sich für eine Vermögensverwaltung bei uns entscheiden, ist das viel mehr mit Emotion verbunden als mit einer Kosten-Nutzen-Rechnung. Sie vertrauen uns ihr Lebenswerk an. Wir verstehen das und gehen mit diesem Privileg entsprechend sorgsam um.“

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Die Nähe zum Menschen wird sowohl in Salzburg als auch in Zürich gelebt. Foto: © leonid_tit

Blickwechsel

Im Bahnhof von Buchs macht der Zug auf dem Weg nach Zürich zehn Minuten Halt. Und fährt dann wieder zurück in die Richtung, aus der er kam. Mit dem Effekt, dass man plötzlich dieselbe Strecke aus einer völlig anderen Perspektive betrachtet.

Wie ist der Blick aus der Schweiz auf unsere ersten zehn Jahre? Unser scheidenderAufsichtsratsvor-sitzender Christoph Weber beantwortet diese Frage in diesem Magazin mit einer vielsagenden Anekdote. (siehe: „Statt eines Grußworts“) Seine Geschichte sagt es viel besser, als wir es könnten.

Die Haltung Zürichs uns gegenüber zeigt sich im täglichen Umgang miteinander. Wir bekommen nicht nur Direktive, sondern führen eine Mutter-Tochter-Beziehung, deren Zauber vor allem in der Partnerschaft auf Augenhöhe liegt. Natürlich hat die Zürcher Kantonalbank ein wirtschaftliches Interesse am Erfolg unseres Hauses. Die Bilanzzahlen am Ende des Jahres sind dafür ein Maßstab. Doch der Weg dorthin – mit all seinen Verpflichtungen, Verbindlichkeiten, aber auch Frei-heiten – ist und war immer ganz klar und spürbar ein gemeinsamer Weg. Und zwar nicht nur auf Vorstands- und Generaldirektionsebene, sondern in jedem Bereich. Als kleine, aber auch große Gesten. Und vor allem als Austausch auf Augenhöhe in der täglichen Arbeit.

Die enge Beziehung zwischen unserem lokalen Asset-Management und dem großen Team von Analysten in Zürich steht exemplarisch für diese Qualität. Womit wir mitten in der Vermögensverwaltung wären – und bei den konkreten Finanzinstrumenten und -produkten. „Ist nun überall Schweiz drin, wo Schweiz draufsteht?“, fragen wir den CIO und leitenden Asset Manager Christian Nemeth . „Jein. Wir sind in der Gestaltung und im Management unserer Fonds unabhängig. Unser lokales Asset Management Team macht hier einen ausgezeichneten Job. Aber wir profitieren stark vom Know-how der über 220 Finanzexperten in der Schweiz und haben in ihnen wichtige Sparringspartner. Wir sind laufend mit unseren Schweizer Kollegen im Austausch und können von ihnen wertvolles Research-Material nutzen. Darüber hinaus erweitern einige besonders nachhaltige Portfolios der Schweiz unser Angebot.“

Der Mix, der dadurch entsteht, ist in der Tat unschlagbar: das Beste aus zwei Welten. Wir greifen auf die Erfahrung und das Netzwerk einer über 150-jährigen Erfolgsgeschichte zurück und bestechen im lokalen Business durch Nähe und Wendigkeit. Unsere Kundinnen und Kunden wissen, wie wichtig uns die ganzheitliche Beratung und die persönliche Beziehung zu ihnen sind. 

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Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG und ihre Mutter in der Schweiz pflegen eine enge Beziehung auf Augenhöhe. Foto: © Aleksandar Georgiev

Ankommen

Vorbei an den unzähligen Bergketten Tirols und durch enge Täler hindurch, über die Landesgrenzen hinaus, vorbei an Liechtenstein, öffnet sich der Blick auf den von Felswänden umragten Walensee. Und schließlich auf den Zürichsee. Vielfältigkeit ist es, was diese Reise so lohnend macht.

Es liegt auf der Hand, dass eine junge, relativ kleine Bank viel von einer großen und reifen Universalbank lernen kann. Aber dieses Lernen ist nicht in Einseitigkeit gemeißelt. Da gibt es immer wieder einen beinahe magischen Backspin – Sie verzeihen diesen Anglizismus, Rückwärtsdrall sollte es heißen –, in dem die Synergien wachsen. Groß, klein, alt, jung? Augenhöhe! Im informellen Austausch hat sich das Bild vom Kreuzfahrtschiff und dem Schnellboot etabliert, das unheimlich schnell wenden kann, aber nur solange die See nicht zu hoch ist.

Wir können aufgrund unserer Größe sehr flache Hierarchien leben und haben kurze Entscheidungswege. Wir haben auch die Möglichkeit, da und dort etwas „auszuprobieren“ – etwa in den internen Strukturen oder beim Herbeiführen von Veränderungen. Die Geschwindigkeit, mit der wir auf Corona reagieren konnten, unsere internen Abläufe, Strukturen und die Infrastruktur verändert haben, ist ein Vorteil unserer Größe und des damit einhergehenden Mindsets. Das anspruchsvolle Geschäft des Private Banking ist nur durch intensiven Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden erfolgreich. Durch die Nähe zu ihnen, die wir uns aufgrund unserer Größe erlauben, spüren wir sehr schnell, wenn sich in ihren Bedürfnissen etwas grundlegend ändert. Solche Veränderungsimpulse aufzunehmen und in die Schweiz zurückzuspielen, sehen wir als wichtige Aufgabe.

ZEHN PLUS lautet der Titel dieses Magazins, weil wir es darin nicht damit bewenden lassen, die Vergangenheit zu würdigen, sondern auch über die Zukunft sprechen. ZEHN PLUS heißt aber auch, dass wir uns selbst auf die Reise machen. Nicht nur mit einem Ziel vor Augen, sondern immer in Berührung mit dem Boden, auf dem wir stehen. Unterwegs sind. Der Wert des Ankommens liegt im Aufbruch. 

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Schweiz oder Österreich? Die Natur verbindet uns, das steht fest. Im Bild der Walensee in den östlichen Voralpen der Schweiz. Foto: © Stephanie Fuchs

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